Zusammengefasster Lagebericht

Ertragslage Konzern

Umsatz

Die Umsatzerlöse im Fraport-Konzern lagen im Geschäftsjahr 2022 mit 3.194,4 Mio € um 1.051,1 Mio € über dem Vorjahreszeitraum. Bereinigt um die Auftragserlöse aus Bau- und Ausbauleistungen im Zusammenhang mit der Anwendung von IFRIC 12 erhöhten sich die Umsatzerlöse um 961,7 Mio € auf 2.863,3 Mio €. Der Anstieg war am Standort Frankfurt im Wesentlichen auf verkehrsmengenbedingt höhere Umsatzerlöse aus Flughafenentgelten (+256,7 €) zurückzuführen. Gestiegene Erlöse aus Infrastrukturentgelten (+96,0 Mio €) und Retail-Umsätzen (+81,5 Mio €) sowie höhere Bodenverkehrsdienstleistungen (+70,0 Mio €) trugen zudem zum Umsatzwachstum bei. Die Umsatzerlöse aus Sicherheitsdienstleistungen reduzierten sich hingegen trotz zusätzlicher Erlöse aus dem Neugeschäft am Flughafen Hamburg um 20,4 Mio € auf 173,7 Mio €. Ursächlich dafür war ein Einmaleffekt im Vorjahreszeitraum in Höhe von 57,8 Mio € aus der Einigung mit der Bundespolizei im Zusammenhang mit verrechneten Luftsicherheitsleistungen der vergangenen Jahre. Außerhalb von Frankfurt trugen insbesondere Fraport Greece (+208,0 Mio €) sowie die Konzern-Gesellschaft in Lima (+123,0 Mio €) angesichts der positiven Verkehrsentwicklung zum bereinigten Umsatzwachstum bei.

Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge lagen mit 139,3 Mio € unter dem Wert des Vorjahreszeitraums von 354,6 Mio € (-215,3 Mio €). Im Berichtszeitraum waren die sonstigen betrieblichen Erträge positiv vom Verkauf der Anteile an den at-Equity bewerteten Konzern-Gesellschaften Xi‘an (53,7 Mio €) sowie der D-Port Logistik GmbH (18,6 Mio €) beeinflusst. Darüber hinaus wurde bei Fraport Greece und den beiden brasilianischen Konzern-Gesellschaften eine weitere Einigung zur Kompensation der Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie erzielt. Die Entschädigung bei Fraport Greece bezieht sich auf die entstandenen operativen Verluste im ersten Halbjahr 2021. Daraus resultierte ein positiver Effekt in Höhe von 23,6 Mio € (im Vorjahr: 92,8 Mio €). Die realisierten Erstattungsansprüche der brasilianischen Konzern-Gesellschaften beliefen sich auf 18,5 Mio € (im Vorjahr: 26,5 Mio €). Demgegenüber war im Vorjahr im Wesentlichen der vom Bund und Land Hessen gleichermaßen gewährte Ausgleich für die im ersten Lockdown 2020 entstandenen Vorhaltekosten (159,8 Mio €) sowie der Erlass kurzfristiger Mindestleasingzahlungen bei der Konzern-Gesellschaft Fraport USA (35,2 Mio €) enthalten.

Aufwand

Der Personalaufwand im Konzern stieg im Geschäftsjahr 2022 um 152,4 Mio € auf 1.036,7 Mio €. Die Erhöhung resultierte vor allem zu Jahresbeginn aus einer sehr geringen Inanspruchnahme von Kurzarbeit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Darüber hinaus erhöhte sich im Jahresverlauf der Personalbedarf aufgrund der positiven Verkehrsentwicklung im Konzern allgemein und insbesondere bei den Bodenverkehrsdiensten in Frankfurt. Der Sachaufwand (Material- und sonstiger betrieblicher Aufwand) lag bei 1.307,1 Mio € (+412,5 Mio €). Bereinigt um die Aufwendungen im Zusammenhang mit der Anwendung von IFRIC 12 betrugen die Sachaufwendungen 976,0 Mio € (+323,1 Mio €). Die Zunahme ist vor allem auf gestiegene variable Konzessionsabgaben bei den internationalen Konzern-Gesellschaften insbesondere aufgrund der Verkehrserholung (+105,8 Mio €) sowie höhere Aufwendungen für Fremdpersonal (+47,5 Mio €) und bezogene Fremdleistungen (+37,5 Mio €) zurückzuführen. Darüber hinaus erhöhten sich die Aufwendungen für Versorgungsleistungen aufgrund der stark gestiegenen Energiepreise um 41,0 Mio € (+50,7 %) gegenüber dem Vorjahr.

EBITDA und EBIT

Das Konzern-EBITDA lag aufgrund der positiven operativen Entwicklung mit 1.029,8 € um 272,8 Mio € über dem Wert des Vorjahres. Gestiegene Abschreibungen in Höhe von 465,3 Mio € (+22,0 Mio €) führten zu einem Konzern-EBIT von 564,5 Mio € (+250,8 Mio €).

Finanzergebnis

Das Finanzergebnis belief sich im Berichtszeitraum auf -330,6 Mio € (im Vorjahr: -197,3 Mio €). Der Rückgang im Vergleich zum Vorjahresvergleichszeitraum ist im Wesentlichen auf das sonstige Finanzergebnis in Höhe von -147,1 Mio € (im Vorjahr: 8,8 Mio €) zurückzuführen. Dieses wurde durch die vollständige Abschreibung der Darlehensforderung gegenüber der Thalita Trading Ltd. in Höhe von 163,3 Mio € im Zusammenhang mit dem Engagement am Flughafen St. Petersburg negativ beeinflusst. Grund für die vollständige Abschreibung war eine Neueinschätzung der Cash Flows zum 30. Juni 2022 aufgrund der bestehenden Sanktionsmaßnahmen infolge des Ukraine-Kriegs. Zusammen mit der im Geschäftsjahr 2020 erfassten Abschreibung in Höhe von 9,7 Mio € ist der Buchwert der Darlehensforderung im Fraport-Konzern in voller Höhe abgeschrieben.

Die Zinsaufwendungen im Konzern (+44,8 Mio €) erhöhten sich unter anderem aufgrund der umfangreichen Finanzierungsmaßnahmen bei der Fraport AG im Geschäftsjahr 2021. Zudem resultierte der Anstieg aus einer Refinanzierung in Griechenland und damit einhergehenden Einmaleffekten aus der Ablösung der ursprünglichen Finanzierung in Höhe von 19,3 Mio €. Des Weiteren erhöhten sich die Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung der Konzessionsverbindlichkeiten im Vergleich zum Vorjahr im Wesentlichen infolge der Inflationsentwicklung in Peru um 13,2 Mio €.

Die Zinserträge erhöhten sich im Berichtszeitraum um 9,2 Mio € maßgeblich infolge erhöhter Zinssätze aus der Abzinsung von Rückstellungen. Im Vorjahr war der Zinsertrag dagegen unter anderem durch den Einmaleffekt aus der Einigung mit der Bundespolizei um 17,5 Mio € positiv beeinflusst.

Das Ergebnis aus at-Equity bewerteten Unternehmen erhöhte sich um 58,2 Mio € auf 77,0 Mio €, insbesondere aufgrund der positiven Entwicklung der operativen Konzern-Gesellschaft in Antalya (+43,1 Mio €). Darüber hinaus ist der Anstieg gegenüber dem Vorjahr auf die Zuschreibung der Konzern-Gesellschaft Xi’an (+20,0 Mio €) im Zusammenhang mit dem Verkauf der Anteile zurückzuführen.

EBT, Konzern-Ergebnis und Ergebnis je Aktie

Das EBT im Berichtszeitraum belief sich auf 233,9 Mio € (im Vorjahr: 116,4 Mio €). Bei einer Konzern-Steuerquote von 28,8 % ergab sich ein Ertragsteueraufwand von 67,3 Mio € (im Vorjahr: 24,6 Mio €). Das Konzern-Ergebnis lag bei 166,6 Mio € (im Vorjahr: 91,8 Mio €). Dies führte zu einem unverwässerten Ergebnis je Aktie von 1,43 € (im Vorjahr: 0,90 €).

Der Anteil des internationalen Geschäfts am Konzern-Ergebnis lag bei 53,4 %. Auf Deutschland entfielen 46,6 %.

Entwicklung der Finanzzahlen im Konzern

in Mio €

2022

2021

Veränderung

Veränderung in %

Umsatzerlöse

3.194,4

2.143,3

+1.051,1

+49,0

Umsatzerlöse bereinigt um IFRIC 12

2.863,3

1.901,6

+961,7

+50,6

Personalaufwand

1.036,7

884,3

+152,4

+17,2

Materialaufwand

1.101,6

750,7

+350,9

+46,7

EBITDA

1.029,8

757,0

+272,8

+36,0

Abschreibungen

465,3

443,3

+22,0

+5,0

EBIT

564,5

313,7

+250,8

+79,9

Konzern-Ergebnis

166,6

91,8

+74,8

+81,5

Anzahl der Beschäftigten zum 31.12.

19.211

17.781

+1.430

+8,0

Durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten

18.850

18.419

+431

+2,3

Vergleich zur prognostizierten Entwicklung

in Mio €

2022

Unterjährige Anpassungen
[Q2/6M Halbjahresbericht 2022]
Q3/9M Quartalsmitteilung 2022

Gegebene Prognose 2021

2021

Veränderung

Veränderung in %

Umsatzerlöse

3.194,4

[Leicht über 3,0 Mrd €]
oberen Ende der im Halbjahresbericht Q2/6M 2022 aktualisierten Ergebnisprognosen

bis zu rund 3 Mrd €

2.143,3

+1.051,1

+49,0

EBITDA

1.029,8

[etwa 850 Mio € bis etwa 970 Mio €]
oberen Ende der im Halbjahresbericht Q2/6M 2022 aktualisierten Ergebnisprognosen

etwa 760 Mio € bis circa 880 Mio €

+757,0

+272,8

+36,0

EBIT

564,5

[rund 400 Mio € bis etwa 520 Mio €]
oberen Ende der im Halbjahresbericht Q2/6M 2022 aktualisierten Ergebnisprognosen

320 Mio € bis rund 440 Mio €

+313,7

+250,8

+79,9

Konzern-Ergebnis

166,6

[etwa 0 bis circa 100 Mio €]
oberen Ende der im Halbjahresbericht Q2/6M 2022 aktualisierten Ergebnisprognosen

etwa 50 bis circa 150 Mio €

+91,8

+74,8

+81,5

Dividende je Aktie (€)

0,0

Keine Ausschüttung

Keine Ausschüttung

0,0

0,0

Aufgrund der schnelleren Verkehrserholung nach der Coronavirus-Pandemie entwickelten sich die Finanzzahlen besser als ursprünglich im Geschäftsbericht 2021 prognostiziert. Zudem wirkte sich der Verkauf der Anteile an den at-Equity bewerteten Konzern-Gesellschaften Xi‘an sowie der D-Port Logistik GmbH ergebnissteigernd aus. Auch die Kompensationen der Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie bei Fraport Greece und den brasilianischen Konzern-Gesellschaften wirkten sich darüber hinaus positiv aus.