Keine wesentlichen Veränderungen gegenüber dem Vorjahr

Im Vergleich zum Vorjahr haben sich im Geschäftsjahr 2022 keine grundlegenden Änderungen an der rechtlichen und organisatorischen Konzern-Struktur ergeben.

Wie bereits im Halbjahresbericht 2022 kommuniziert, beschloss der Aufsichtsrat der Fraport AG mit Wirkung zum 1. Januar 2023, den Vertrag mit Anke Giesen, Vorständin Retail & Real Estate, für weitere drei Jahre bis zum 31. Dezember 2025 zu verlängern. Zudem hat der Aufsichtsrat der Fraport AG Julia Kranenberg als neue Arbeitsdirektorin bestellt. Frau Kranenberg hat am 1. November 2022 die Nachfolge von Michael Müller angetreten, der aus Altersgründen zum 30. September 2022 aus dem Unternehmen ausgeschieden ist. Der Vertrag von Frau Kranenberg hat eine Laufzeit von drei Jahren.

Seit dem 1. Oktober 2022 sind die Stabsstelle „Personal Führungskräfte In-/Ausland“ und der Zentralbereich „Personalserviceleistungen“ gemeinsam der Arbeitsdirektorin zugeordnet und der Zentralbereich „Interne Revision“ der Vorständin Retail & Real Estate.

Rechtliche Konzern-Struktur

Die Fraport AG hält als Muttergesellschaft des Fraport-Konzerns direkt oder indirekt die Anteile an den weiteren Konzern-Gesellschaften und hat ihren Firmensitz in Frankfurt am Main. Zum 31. Dezember 2022 umfasste der Konsolidierungskreis des Konzerns 55 Gesellschaften im engeren Sinn und 76 Gesellschaften im weiteren Sinn (im Vorjahr 59 beziehungsweise 80 Gesellschaften). Eine detaillierte Übersicht der Beteiligungsverhältnisse innerhalb des Konzerns ist im Konzern-Anhang in Tz. 57 dargestellt.

Organisatorische Konzern-Struktur

Als Leitungsorgan trägt der Vorstand die strategische und operative Verantwortung für das Unternehmen. Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzern-Abschlusses setzte er sich aus den fünf Mitgliedern Dr. Stefan Schulte (Vorsitz), Anke Giesen (Vorständin Retail & Real Estate), Julia Kranenberg (Arbeitsdirektorin), Dr. Pierre Dominique Prümm (Vorstand Aviation und Infrastruktur) und Prof. Dr. Matthias Zieschang (Vorstand Controlling und Finanzen) zusammen.

Zur Steuerung des Konzerns hat der Vorstand die Geschäftstätigkeit in vier Segmente unterteilt: „Aviation“, „Retail & Real Estate“ und „Ground Handling“, die im Wesentlichen am Standort Frankfurt aktiv sind, sowie „International Activities & Services“, das vor allem die Konzern-Gesellschaften außerhalb von Frankfurt beinhaltet. Die Segmente umfassen die Strategischen Geschäftsbereiche und Servicebereiche der Fraport AG und beinhalten zudem die jeweils in die Geschäftsprozesse eingebundenen Konzern-Gesellschaften. Die Zentralbereiche der Fraport AG in Frankfurt verantworten unter anderem auch konzernweite administrative Leistungen.

Das Segment Aviation bildet den Betrieb der land- und luftseitigen Infrastruktur im Wesentlichen am Standort Frankfurt ab. Es umfasst somit sowohl den in Deutschland gesetzlich regulierten Bereich der Flughafenentgelte als auch relevante Sicherheitsdienstleistungen. Die regulierten Flughafenentgelte setzen sich aus Passagier-, Lande- und Startentgelten, Sicherheitsentgelten sowie Abstellentgelten zusammen. Das Segment Aviation trägt die Verantwortung für die Gewährleistung der sicheren, effizienten und kundengerechten Prozesse auf den Flugbetriebsflächen und in den Terminals sowie für die operative Durchführung von Flughafen- und Luftsicherheitsaufgaben unter Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen. Die enge Zusammenarbeit mit Behörden – unter anderem mit der hessischen Luftaufsicht und der Bundespolizei – ist von großer Bedeutung für die Abläufe der luft- und landseitigen Prozesse. 
Das Segment Retail & Real Estate verantwortet die Retailaktivitäten sowie die Vermarktung von Immobilien und Grundstücken am Flughafen Frankfurt. Die Tätigkeiten erstrecken sich von der Bewirtschaftung von Gebäuden und Anlagen über die Verwaltung und Entwicklung der Parkierungs- und Einzelhandelsflächen bis zur Vermietung von Werbeflächen. Ein Fokus liegt auf der stärkeren Nutzung der online verfügbaren Retailangebote und Verkaufskanäle und der Weiterentwicklung der Frachtimmobilien und -flächen.
Das Segment Ground Handling umfasst sowohl die Lade-, Gepäck- und Passagierservices als auch Post- und Gepäcktransporte sowie die Frachtabfertigung am Flughafen Frankfurt. Das Segment verantwortet somit die Qualität der Hub-Funktion des Flughafens Frankfurt, die von komplexen Transferprozessen geprägt ist. Auch die Bereitstellung der zentralen Infrastruktur, insbesondere der Gepäckförderanlage, ist diesem Segment zugeordnet. Die Nutzungsentgelte für die zentrale Infrastruktur sind reguliert. 
Das Segment International Activities & Services umfasst die Akquisition, den Betrieb, die Unterhaltung, die Entwicklung sowie den Ausbau von Flughäfen im Ausland. Zusätzlich werden auch Beratungsleistungen, unter anderem im Bereich des „Operational Readiness and Airport Transfer“ (ORAT) angeboten. Zudem umfasst das Segment Servicebereiche der Fraport AG, die zentrale Dienstleistungen für den Fraport-Konzern erbringen.

Zum 31. Dezember 2022 stellte sich die Organisationsstruktur des Fraport-Konzerns wie folgt dar:

Eine detaillierte Beschreibung der Struktur sowie der Arbeitsweisen des Leitungs- und Kontrollorgans ist in der „Gemeinsamen Erklärung zur Unternehmensführung“ zu finden. Die jährlich aktualisierte „Gemeinsame Erklärung zur Unternehmensführung“ ist nicht Bestandteil der Konzern-Abschlussprüfung durch den Abschlussprüfer. Sie ist dem Kapitel „An unsere Aktionäre“ zu entnehmen.