Konzern-Anhang

Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

5. Umsatzerlöse

Umsatzerlöse

in Mio €

2022

2021

Aviation

Flughafenentgelte

618,4

361,7

Sicherheitsdienstleistungen

173,7

194,1

Übrige Umsatzerlöse

36,0

31,7

828,1

587,5

Retail & Real Estate

Real Estate

185,9

168,8

Retail

153,6

72,1

Parkierung

78,9

51,4

Übrige Umsatzerlöse

28,0

26,8

446,4

319,1

Ground Handling

Bodenverkehrsdienste

291,2

221,2

Infrastrukturentgelte

237,5

141,5

Übrige Umsatzerlöse

21,4

23,7

550,1

386,4

International Activities & Services

Aviation

594,6

316,6

Non-Aviation

444,1

292,0

Auftragserlöse aus Bau- und Ausbauleistungen gemäß IFRIC 12

331,1

241,7

1.369,8

850,3

Gesamt

3.194,4

2.143,3

Im Geschäftsjahr 2021 wirkte sich die erzielte Einigung mit der Bundespolizei im Zusammenhang mit verrechneten Luftsicherheitsleistungen der vergangenen Jahre mit 57,8 Mio € erhöhend auf die Umsatzerlöse aus Sicherheitsdienstleistungen des Segments Aviation aus. Zur ausführlichen Erläuterung der Umsatzerlöse wird auf den Lagebericht, Kapitel „Ertragslage Konzern“ sowie die Segment-Berichterstattung verwiesen (siehe Tz. 42).

Im Segment Retail & Real Estate sind Erträge aus operativen Leasingverhältnissen aus der Vermietung von Terminalflächen, Büroräumen, Gebäuden und Grundstücken enthalten. Kaufoptionen wurden nicht vereinbart. Bei der Vermietung von Retailflächen kommen je nach Eintritt vertraglich festgelegter Bedingungen entweder Mindestmieten oder variable umsatzabhängige Mieten zum Tragen. In der Regel werden überwiegend variable Mieten aus diesen Flächen vereinnahmt. Insgesamt wurden im Geschäftsjahr umsatzabhängige Mieten in Höhe von 127,8 Mio € (im Vorjahr: 56,9 Mio €) erfasst. Die zugrunde gelegten Mietverträge des Retailbereichs enthalten für das Geschäftsjahr 2022 vertraglich vereinbarte Mindestmieten in Höhe von 33,6 Mio € (im Vorjahr: 16,6 Mio €).

Die Vermietung von Grundstücken erfolgt überwiegend in Form von vergebenen Erbbaurechten. Die Restlaufzeit der Erbbaurechtsverträge beträgt zum Stichtag durchschnittlich 42 Jahre (im Vorjahr: 43 Jahre).

Die Anschaffungs- und Herstellungskosten der vermieteten Gebäude und Grundstücke betragen 523,9 Mio € (im Vorjahr: 522,4 Mio €). Kumulierte Abschreibungen wurden in Höhe von 380,2 Mio € (im Vorjahr: 375,6 Mio €) vorgenommen, wobei der Abschreibungsaufwand des Geschäftsjahres 4,3 Mio € (im Vorjahr: 4,8 Mio €) beträgt.

Die Umsatzerlöse des Segments International Activities & Services gliedern sich in die Bereiche Aviation und Non-Aviation sowie Auftragserlöse aus Bau- und Ausbauleistungen im Zusammenhang mit Flughafen-Betreiberprojekten. Die Aviation-Erlöse umfassen insbesondere die Umsätze aus Flughafenentgelten sowie Sicherheitsdienstleistungen (594,6 Mio €; im Vorjahr: 316,6 Mio €). Die Umsatzerlöse im Bereich Non-Aviation resultieren in Höhe von 288,1 Mio € (im Vorjahr: 171,7 Mio €) aus Retail- und Real-Estate-Aktivitäten sowie der Parkierung. Darüber hinaus entfallen 84,5 Mio € (im Vorjahr: 58,8 Mio €) auf Infrastrukturentgelte und Bodenverkehrsdienste. Die Auftragserlöse aus Bau- und Ausbauleistungen im Zusammenhang mit Flughafen-Betreiberprojekten in Höhe von 331,1 Mio € (im Vorjahr: 241,7 Mio €) betreffen Lima (312,1 Mio €; im Vorjahr: 190,3 Mio €), Griechenland (10,3 Mio €; im Vorjahr: 29,9 Mio €) sowie Fortaleza und Porto Alegre (8,7 Mio €; im Vorjahr: 21,5 Mio €).

Die Umsatzerlöse in Höhe von 3.194,4 Mio € (im Vorjahr: 2.143,3 Mio €) resultieren mit 2.236,2 Mio € (im Vorjahr: 1.484,2 Mio €) aus Verträgen mit Kunden gemäß IFRS 15. Die weiteren Umsatzerlöse betreffen insbesondere Auftragserlöse aus Bau- und Ausbauleistungen gemäß IFRIC 12 sowie Erlöse aus Mieten und sonstigen Leasingverhältnissen.

Die Summe der künftigen Erträge aus Mindestleasingzahlungen aus unkündbaren Leasingverhältnissen beträgt:

Mindestleasingzahlungen

in Mio €

Restlaufzeit

Gesamt

Fällig im
1. Folgejahr

Fällig im
2. Folgejahr

Fällig im
3. Folgejahr

Fällig im
4. Folgejahr

Fällig im
5. Folgejahr

Fällig ab dem
6. Folgejahr

2022

Mindestleasingzahlungen

162,0

93,2

86,7

81,7

79,7

1.505,2

2.008,5

in Mio €

Restlaufzeit

Gesamt

Fällig im
1. Folgejahr

Fällig im
2. Folgejahr

Fällig im
3. Folgejahr

Fällig im
4. Folgejahr

Fällig im
5. Folgejahr

Fällig ab dem
6. Folgejahr

2021

Mindestleasingzahlungen

144,9

103,0

85,8

76,9

74,3

1.505,3

1.990,2

Die künftigen Erträge aus Mindestleasingzahlungen enthalten auch die vereinbarten unbedingten Mindestmieten für die Retailflächen.

6. Andere aktivierte Eigenleistungen

Andere aktivierte Eigenleistungen

in Mio €

2022

2021

Andere aktivierte Eigenleistungen

39,9

38,0

Die anderen aktivierten Eigenleistungen betreffen überwiegend Ingenieur-, Planungs- und Bauleistungen und Leistungen kaufmännischer Projektleiter sowie sonstige Werksleistungen. Die aktivierten Eigenleistungen fielen im Wesentlichen im Rahmen des Ausbauprogramms sowie für die Erweiterung, den Umbau und die Modernisierung der bestehenden Flughafeninfrastruktur am Flughafen Frankfurt an.

7. Sonstige betriebliche Erträge

Sonstige betriebliche Erträge

in Mio €

2022

2021

Gewinn aus der Veräußerung von Anteilen an at-Equity bewerteten Unternehmen

72,3

0,0

Kompensationsansprüche im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie

49,2

320,9

Auflösungen von Wertberichtigungen

2,0

0,9

Erträge aus Schadenersatzleistungen

1,1

5,5

Gewinne aus Anlagenabgängen

0,4

6,5

Auflösungen von Sonderposten für Investitionszuschüsse

0,5

0,5

Veränderung des Bestands an unfertigen Leistungen

0,1

0,0

Sonstige

13,7

20,3

Gesamt

139,3

354,6

Im Geschäftsjahr 2022 erfolgte die Veräußerung sämtlicher Anteile am assoziierten Unternehmen Xi‘an sowie am Gemeinschaftsunternehmen D-Port Logistk GmbH. Aus den Transaktionen resultierte ein Gewinn von 53,7 Mio € (Xi’an) beziehungsweise 18,6 Mio € (D-Port Logistik GmbH).

Die Erträge aus Auflösungen von Wertberichtigungen resultieren in Höhe von 1,9 Mio € aus aufgelösten Wertberichtigungen auf Forderungen gegenüber Gemeinschaftsunternehmen.

Darüber hinaus wurden im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie erneut Kompensationsansprüche von insgesamt 49,2 Mio € (im Vorjahr: 320,9 Mio €) realisiert. Dies betrifft im Wesentlichen die erzielten Einigungen bei Fraport Greece (23,6 Mio €; im Vorjahr: 92,8 Mio €) sowie den beiden brasilianischen Konzern-Gesellschaften (18,5 Mio €; im Vorjahr: 26,5 Mio €). Zudem wirkte sich im Geschäftsjahr 2022 der Erlass kurzfristiger Mindestleasingzahlungen bei den Konzern-Gesellschaften der Fraport USA in Höhe von 3,2 Mio € (im Vorjahr: 35,2 Mio €) positiv aus. Demgegenüber war das Vorjahr insbesondere durch den vom Bund und dem Land Hessen gleichermaßen gewährten Ausgleich für die im ersten Lockdown 2020 entstandenen Vorhaltekosten in Höhe von insgesamt 159,8 Mio € am Standort Frankfurt beeinflusst.

8. Materialaufwand

Materialaufwand

in Mio €

2022

2021

Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und Vorratsimmobilien

–409,8

–299,1

Aufwendungen für bezogene Leistungen

–691,8

–451,6

Gesamt

–1.101,6

–750,7

Im Zusammenhang mit den Flughafen-Betreiberprojekten im Ausland (siehe auch Tz. 49) enthalten die Aufwendungen für bezogene Leistungen angefallene variable Konzessionsabgaben in Höhe von 183,1 Mio € (im Vorjahr: 77,9 Mio €) sowie Auftragskosten für Bau- und Ausbauleistungen in Höhe von 331,1 Mio € (im Vorjahr: 241,7 Mio €), die unter den Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und Vorratsimmobilien ausgewiesen werden.

9. Personalaufwand und Anzahl der Mitarbeiter

Personalaufwand und durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter

in Mio €

2022

2021

Entgelte für Personal

–842,8

–721,1

Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützungen

–164,1

–135,9

Aufwendungen für Altersversorgung

–29,8

–27,3

Gesamt

–1.036,7

–884,3

Durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter

2022

2021

Stammbeschäftigte

18.052

18.092

Aushilfen (Praktikanten, Studenten, geringfügig Beschäftigte)

798

327

Gesamt

18.850

18.419

In den Personalaufwendungen sind Zuführungen zu Pensionsrückstellungen sowie Zuführungen zu Verpflichtungen aus Zeitkontenmodellen enthalten.

Die Zuwendungen für Kurzarbeit führten zu einer Entlastung des Personalaufwands in Höhe von 1,9 Mio € (im Vorjahr: 78,0 Mio €). Davon entfielen 0,5 Mio € (im Vorjahr: 30,9 Mio €) auf zu erstattende Sozialversicherungsbeiträge.

10. Abschreibungen

Abschreibungen

in Mio €

2022

2021

Zusammensetzung der Abschreibung

Geschäfts- oder Firmenwert

Außerplanmäßig

0,0

0,0

Investments in Flughafen-Betreiberprojekte

Planmäßig

–113,5

–104,6

Sonstige immaterielle Vermögenswerte

Planmäßig

–17,4

–17,4

Außerplanmäßig

–3,4

–0,9

Sachanlagen

Planmäßig

–326,7

–319,7

Außerplanmäßig

-3,4

0,0

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

Planmäßig

–0,9

–0,7

Gesamt

–465,3

–443,3

Planmäßige Abschreibungen

Im Berichtsjahr erfolgten Neueinschätzungen von Nutzungsdauern von Sachanlagen, die im Vergleich zum Vorjahr zu Minderabschreibungen in Höhe von 7,4 Mio € (im Vorjahr: 12,2 Mio €) und zu Mehrabschreibungen in Höhe von 2,1 Mio € (im Vorjahr: 1,1 Mio €) führten.

Außerplanmäßige Abschreibungen

Die außerplanmäßigen Abschreibungen betreffen die Konzern-Gesellschaft Fraport USA.

11. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Sonstige betriebliche Aufwendungen

in Mio €

2022

2021

Schadensersatz

–34,4

–2,6

Versicherungen

–32,9

–31,6

Beratungs-, Rechts- und Prüfungsaufwand

–26,0

–21,4

Aufwendungen für Werbung und Repräsentation

–14,4

–9,6

Mieten und Leasingaufwendungen

–12,4

–10,2

Sonstige Steuern

–9,4

–10,7

Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

–6,3

–3,3

Verluste aus Anlagenabgängen

–1,8

–2,0

Übrige

–67,9

–52,5

Gesamt

–205,5

–143,9

Der Aufwand für Schadensersatz resultiert aus der Bildung von Rückstellungen (vgl. Tz. 40). Die Miet- und Leasingaufwendungen resultieren aus bestehenden Miet- und Leasingverträgen über Betriebs- und Geschäftsausstattung, technische Anlagen und Maschinen sowie Immobilien mit einem Vertragsvolumen von unter 0,1 Mio €. Für diese Verträge wurden aus Wesentlichkeitsgründen keine Nutzungsrechte nach IFRS 16 angesetzt. Die Verträge werden wie Operate Leases im Aufwand erfasst. Die aus den Verträgen resultierenden zukünftigen Mindestleasingzahlungen sind in Tz. 46 dargestellt. Für weitere Erläuterungen wird auf Tz.  4 verwiesen.

Die übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen betreffen unter anderem sonstige Verwaltungsaufwendungen (beispielsweise für Büromaterial), Aufwendungen aus Umweltschutzmaßnahmen, Beiträge und Gebühren sowie Reise- und Fortbildungskosten.

Unter den Beratungs-, Rechts- und Prüfungsaufwendungen sind Honorare für den Konzern-Abschlussprüfer (Angabe gemäß § 314 Absatz 1 Nr. 9 HGB) in Höhe von 2,1 Mio € (im Vorjahr: 2,3 Mio €) enthalten. Wesentliche durch den Abschlussprüfer für die Fraport AG erbrachte sonstige Bestätigungsleistungen betreffen die gutachterliche Stellungnahme zur entgeltrelevanten Kostenbasis sowie die Prüfung der nichtfinanziellen Erklärung. Diese setzen sich folgendermaßen zusammen:

Honorare für den Konzern-Abschlussprüfer

in Mio €

2022

2021

Fraport AG

Konsolidierte
Unternehmen

Fraport AG

Konsolidierte
Unternehmen

Abschlussprüfungsleistungen

1,4

0,3

1,4

0,3

Andere Bestätigungsleistungen

0,4

0,0

0,5

0,0

Steuerberaterleistungen

0,0

0,0

0,0

0,0

Sonstige Leistungen

0,0

0,0

0,1

0,0

Gesamt

1,8

0,3

2,0

0,3

12. Zinserträge und Zinsaufwendungen

Zinserträge und Zinsaufwendungen

in Mio €

2022

2021

Zinserträge

53,0

43,8

Zinsaufwendungen

–313,5

–268,7

Die Zinserträge und Zinsaufwendungen enthalten überwiegend Zinsen aus langfristigen Darlehen, Schuldscheindarlehen, Anleihen und Termingeldern sowie Zinsaufwendungen und Zinserträge aus der Aufzinsung langfristiger Verbindlichkeiten, Rückstellungen und langfristiger Vermögenswerte. Die Nettozinsen der derivativen Finanzinstrumente werden ebenso wie die Zinserträge aus den Wertpapieren im Zinsergebnis erfasst. Der Anstieg der Zinsaufwendungen um 44,8 Mio € resultierte im Wesentlichen aus den umfangreichen Finanzierungsmaßnahmen der Fraport AG in 2021 sowie in Höhe von 19,3 Mio € aus der Ablösung der ursprünglichen Finanzierung im Rahmen einer Refinanzierung in Griechenland.

Zinserträge und Zinsaufwendungen für Finanzinstrumente, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden

in Mio €

2022

2021

Zinserträge aus Finanzinstrumenten

33,8

40,9

Zinsaufwendungen aus Finanzinstrumenten

–304,9

–257,5

13. Ergebnis aus at-Equity bewerteten Unternehmen

Ergebnis aus at-Equity bewerteten Unternehmen

in Mio €

2022

2021

Gemeinschaftsunternehmen

58,9

33,8

Assoziierte Unternehmen

18,1

–15,0

Gesamt

77,0

18,8

Das At-Equity-Ergebnis aus Gemeinschaftsunternehmen (siehe auch Tz. 22) enthält unter anderem das Ergebnis nach Steuern von der operativen Konzern-Gesellschaft in Antalya in Höhe von +59,8 Mio € (im Vorjahr: +16,7 Mio €) sowie den Aufwand aus einer vertraglich vereinbarten steuerlichen Ausgleichszahlung der Fraport AG an die FAR in Höhe von –8,9 Mio € (im Vorjahr:
–6,7 Mio €). Das Ergebnis aus assoziierten Unternehmen enthält die Wertaufholung von 20,0 Mio €, der in Vorjahren vorgenommenen Abschreibung der Anteile an Xi‘an (siehe auch Tz. 2).

14. Sonstiges Finanzergebnis

Das sonstige Finanzergebnis setzt sich wie folgt zusammen:

Sonstiges Finanzergebnis

in Mio €

2022

2021

Erträge

Fremdwährungskursgewinne unrealisiert

4,1

1,1

Fremdwährungskursgewinne realisiert

3,1

3,0

Bewertung von Derivaten

11,8

3,1

Sonstiges

5,7

7,2

Gesamt

24,7

14,4

Aufwendungen

Fremdwährungskursverluste unrealisiert

–0,9

–1,6

Fremdwährungskursverluste realisiert

–3,1

–2,1

Bewertung von Derivaten

–0,2

–0,5

Abschreibung Darlehensforderung gegenüber Thalita

–163,3

0,0

Sonstiges

–4,3

–1,4

Gesamt

–171,8

–5,6

Sonstiges Finanzergebnis insgesamt

–147,1

8,8

In den sonstigen Erträgen im Finanzergebnis ist im Wesentlichen die Fair-Value-Bewertung der Kaufoption des Minderheitsgesellschafters zum Bezug weiterer Anteile an den Gesellschaften Fraport Regional Airports of Greece von 4,7 Mio € (im Vorjahr: 7,1 Mio €) enthalten, die bis zur Ausübung der Option erfolgt ist. Die Aufwendungen des sonstigen Finanzergebnisses sind aufgrund der Abschreibung der Darlehensforderung gegenüber der Thalita Trading Ltd. (siehe Tz. 22) signifikant gestiegen.

15. Ertragsteuern

Der Ertragsteueraufwand setzt sich aus folgenden Bestandteilen zusammen:

Ertragsteuern

in Mio €

2022

2021

Laufende Ertragsteuern

–22,7

–33,4

Latente Ertragsteuern

–44,6

8,8

Gesamt

–67,3

–24,6

Der laufende Ertragsteueraufwand setzt sich zusammen aus den laufenden Ertragsteuern des Berichtsjahres (21,9 Mio €, im Vorjahr: 18,9 Mio €) sowie den Ertragsteuern für Vorjahre (0,8 Mio €, im Vorjahr: 14,5 Mio €).

Die Steueraufwendungen beinhalten die Körperschaft- und Gewerbeertragsteuer sowie den Solidaritätszuschlag der inländischen Gesellschaften und vergleichbare Ertragsteuern der ausländischen Gesellschaften. Die tatsächlichen Steuern resultieren aus den steuerlichen Ergebnissen des Geschäftsjahres und Anpassungen vorausgegangener Veranlagungszeiträume, auf welche die lokalen Steuersätze der jeweiligen Konzern-Gesellschaft angewendet werden.

Die Bewertung der Steuerlatenzen erfolgt grundsätzlich anhand des gültigen Steuersatzes des jeweiligen Landes. Bei inländischen Gesellschaften wird, unverändert gegenüber dem Vorjahr, ein kombinierter Ertragsteuersatz von rund 31 % verwendet, der die Gewerbesteuer einschließt.

Es werden auf alle temporären Unterschiede zwischen Ansätzen in den Steuerbilanzen und in den Abschlüssen nach IFRS auf steuerlich nutzbare Verlustvorträge sowie auf steuerlich nutzbare Zinsvorträge Steuerlatenzen gebildet.

Maßgebend für die Beurteilung der Werthaltigkeit aktiver latenter Steuern ist die Einschätzung der Wahrscheinlichkeit der Nutzung der Verlustvorträge sowie der Zinsvorträge. Diese hängt von der Entstehung künftiger steuerpflichtiger Gewinne während der Perioden ab, in denen die steuerlichen Verlustvorträge/Zinsvorträge geltend gemacht werden können.

Zum 31. Dezember 2022 verfügt der Fraport-Konzern aus derzeitiger Sicht über nicht nutzbare gewerbesteuerliche Verlustvorträge in Höhe von 5,4 Mio € und körperschaftsteuerliche Verlustvorträge in Höhe von 0,3 Mio € (im Vorjahr: 5,3 Mio € gewerbesteuerlich und 0,5 Mio € körperschaftsteuerlich). Die voraussichtlich nicht nutzbaren Verlustvorträge stammen aus der Fraport Immobilienservice und -entwicklungs GmbH & Co. KG und der FraSec Fraport Security Services GmbH und können unbegrenzt vorgetragen werden.

Der Fraport-Konzern verfügt über in Deutschland nutzbare Verlustvorträge in Höhe von 618,4 Mio € (Körperschaftsteuer; im Vorjahr: 613,2 Mio €) und 715,3 Mio € (Gewerbesteuer; im Vorjahr: 679,8 Mio €) sowie über im Ausland nutzbare Verlustvorträge in Höhe von 97,1 Mio € (im Vorjahr 23,0 Mio €).

Zum 31. Dezember 2022 verfügt der Fraport-Konzern über keine Zinsvorträge mehr (im Vorjahr: 184,6 Mio €). Die Zinsvorträge des Vorjahres resultierten ausschließlich aus der Fraport Greece A und der Fraport Greece B.

Für temporäre Unterschiede im Zusammenhang mit Anteilen an Tochtergesellschaften in Höhe von 678,8 Mio € (im Vorjahr: 529,6 Mio €) wurden keine latenten Steuerschulden angesetzt, da Fraport die Umkehrung steuern kann und nicht damit gerechnet wird, dass sich diese Unterschiede in absehbarer Zeit umkehren werden. Diese potenziellen Steuerschulden sind allerdings begrenzt auf 1,55 % des Unterschiedsbetrags sowie lokale Quellensteuern im Falle zukünftiger Ausschüttungen aus bestimmten ausländischen Tochtergesellschaften.

Zudem ergeben sich Steuerlatenzen aus Konsolidierungsmaßnahmen. Auf die Aktivierung von Geschäfts- oder Firmenwerten und deren eventuelle Wertminderungen wird gemäß IAS 12 im Rahmen der Erstkonsolidierung keine Steuerlatenz berechnet.

Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden werden saldiert, sofern diese ertragsteuerlichen Ansprüche und Schulden gegenüber der gleichen Steuerbehörde bestehen und sich auf dasselbe Steuersubjekt oder eine Gruppe unterschiedlicher Steuersubjekte beziehen, die aber ertragsteuerlich gemeinsam veranlagt werden.

Latente Steuern aus temporären Abweichungen zwischen steuerbilanziellen Wertansätzen sowie den gemäß IFRS bilanzierten Vermögenswerten und Schulden sind folgenden Bilanzposten zuzuordnen:

Zuordnung der latenten Steuern

in Mio €

2022

2021

Aktive latente
Steuern

Passive latente
Steuern

Aktive latente
Steuern

Passive latente
Steuern

Investments in Flughafen-Betreiberprojekte

16,5

–118,6

9,7

–116,4

Sonstige immaterielle Vermögenswerte

2,0

–13,1

0,0

–15,1

Sachanlagen

3,0

–275,4

2,7

–270,7

Finanzanlagen

2,3

0,0

1,4

0,0

Forderungen und sonstige Vermögenswerte

4,6

–20,0

6,5

–0,3

Pensionsrückstellungen

4,6

0,0

8,8

0,0

Sonstige Rückstellungen

34,5

–3,0

51,9

–0,9

Verbindlichkeiten

237,9

–0,2

232,4

0,0

Wertpapiere und Finanzderivate

18,9

0,0

1,1

–0,3

Verlust- und Zinsvorträge

236,1

0,0

249,5

0,0

Summe aus Einzelabschlüssen

560,4

–430,3

564,0

–403,7

Saldierung

–406,4

406,4

–384,4

384,4

Konsolidierungsmaßnahmen

5,5

–17,5

3,0

–18,4

Konzern-Bilanz

159,5

–41,3

182,6

–37,7

Die aktiven und passiven latenten Steuern ergeben sich zum weitaus überwiegenden Teil aus langfristigem Vermögen (Investments in Flughafen-Betreiberprojekte, sonstige immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen) und langfristigen Schulden (im Wesentlichen Konzessionsverbindlichkeiten) sowie steuerlich nutzbaren Verlust- und Zinsvorträgen.

Im Geschäftsjahr wurden eigenkapitalerhöhende Steuerlatenzen in Höhe von 18,2 Mio € (im Vorjahr: eigenkapitalvermindernde Steuerlatenzen in Höhe von 0,4 Mio €) aus der Veränderung der Marktwerte von Finanzderivaten und Wertpapieren erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Die eigenkapitalvermindernden Steuerlatenzen ergaben sich im Wesentlichen aus der Neubewertung der leistungsorientierten Pensionspläne in Höhe von 3,4 Mio € (im Vorjahr: eigenkapitalvermindernde Steuerlatenzen in Höhe von 2,0 Mio €).

Die Beziehung von erwartetem Steueraufwand zum Steueraufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung zeigt folgende Überleitungsrechnung:

Überleitungsrechnung des Steueraufwands

in Mio €

2022

2021

Ergebnis vor Ertragsteuern

233,9

116,4

Erwarteter Steuerertrag/-aufwand 1)

–72,5

–36,1

Steuereffekte auf Steuersatzdifferenzen Ausland

5,6

5,9

Steuerentlastung aus steuerfreien Erträgen

8,8

5,1

Steuerbelastung auf nicht abzugsfähige Betriebsausgaben

–6,4

–2,0

Nicht anrechenbare nichtdeutsche Quellensteuer

–0,8

–0,4

Permanente Differenzen einschließlich steuerlich nicht abzugsfähiger Steuerrückstellungen

–0,9

–11,7

Ergebnis von nach der At-Equity-Methode bewerteten Unternehmen

49,5

0,7

Steuerlich nicht nutzbare Verlustvorträge

–48,1

0,0

Nutzung von nicht bilanzierten Verlustvorträgen

0,0

5,4

Gewerbesteuerliche und andere Effekte aus lokalen Steuern

–3,9

–2,8

Periodenfremde Steuern

–0,3

10,1

Sonstiges

1,7

1,2

Ertragsteuern laut Gewinn- und Verlustrechnung

–67,3

–24,6

1) Erwartete Steuerquote rund 31 %, bei Körperschaftssteuer 15,0 % zuzüglich Solidaritätszuschlag 5,5 % und Gewerbesteuer von rund 15,5 % (zum Vorjahr

unverändert).

Die Konzern-Steuerquote beträgt im Geschäftsjahr 2022 28,8 % (im Vorjahr: 21,1 %).

16. Ergebnis je Aktie

Ergebnis je Aktie

2022

2021

Unverwässert

Verwässert

Unverwässert

Verwässert

Gesellschaftern der Fraport AG zurechenbares Konzern-Ergebnis in Mio €

132,4

132,4

82,8

82,8

Gewichtete Aktienanzahl

92.391.339

92.529.395

92.391.339

92.741.339

Ergebnis je 10-€-Aktie in €

1,43

1,43

0,90

0,89

Das unverwässerte Ergebnis je Aktie ermittelt sich aus dem gewichteten Durchschnitt von im Umlauf befindlichen Aktien (wie im Vorjahr gleichbleibende Aktienanzahl), die einem Anteil von 10 € am Grundkapital entsprechen. Bei einem gewichteten Durchschnitt von 92.391.339 Aktien ergibt sich für das Geschäftsjahr 2022 ein unverwässertes Ergebnis je 10-€-Aktie von 1,43 €.

Durch die von Mitarbeitern im Rahmen des Mitarbeiteraktienprogramms (MAP) erworbenen Rechte zum Aktienerwerb (genehmigtes Kapital) ergibt sich eine verwässerte Aktienanzahl von 92.529.395 (gewichteter Durchschnitt) und somit ein verwässertes Ergebnis je 10-€-Aktie von 1,43 €. Das genehmigte Kapital im Rahmen des Mitarbeiteraktienprogramms ist zum 22. Mai 2022 ausgelaufen und wurde daher anteilig bei der Berechnung des verwässerten Ergebnisses berücksichtigt.